Honiglöffel mit Honig

Infektionen der oberen Atemwege

NATUR+PHARMAZIE 2/2023

Honig heute evidenzbasierte Therapie

Ein übermäßiger Einsatz von Antibiotika in der Primärversorgung verschlimmert die antimikrobielle Resistenz. Auch daher gibt es einen Bedarf nach komplementären und alternativen therapeutischen Optionen. Honig ist ein altes Hausmittel – aber es zeichnet sich eine zunehmende Evidenzbasierung für den Einsatz ab. Ein systematischer Review mit Metaanalyse ist der aktuellen Evidenz nachgegangen.

Ein Cochrane Review von Oduwole et al. von 2018 hatte festgestellt, dass Honig wahrscheinlich Hustensymptome in größerem Maße lindert als keine Behandlung, Diphenhydramin und Placebo, er aber im Vergleich zu Dextromethorphan wenig oder gar keinen Unterschied macht. Honig reduziert nach diesem Cochrane-Review wahrscheinlich die Hustendauer besser als Placebo und Salbutamol. Aber es gab keine wirklich starke Evidenz für oder gegen die Verwendung von Honig. Limitierend für die Aussagekraft der Studien ist auch der Umstand, dass die meisten Kinder die Honig-Behandlung nur für eine Nacht erhielten.

Methode

Vor dem Hintergrund der antimikrobiellen Eigenschaften von Honig und entsprechender Empfehlungen haben Abuelgasim et al. in einem Review im BMJ Evidence-Based Medicine nun die Wirksamkeit von Honig zur Linderung der Symptome bei Infektionen der oberen Atemwege noch einmal bewertet.

Ergebnisse

Sie identifizierten 1.345 Studienberichte und schlossen schließlich 14 Studien ein – allesamt randomisierte, kontrollierte Studien. Neun Studien untersuchten die Wirkung von Honig ausschließlich bei Kindern. In den Vergleichsgruppen der Studien wurden sehr unterschiedliche Mittel eingesetzt: Diphenhydramine bzw. Sirup mit Diphenhydramin, Silan- Dattel-Extrakt, Carbocistein-Sirup, Levodropropizin, Paracetamol, Naproxen, Chlorpheniramin, Kaffee, Prednisolon, Guaifenesin (als Placebo betrachtet), Salbutamol.

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