Henna-Tätowierung

NATUR+PHARMAZIE 6-7/2014

Infiziert oder allergisch?

Ein Junge aus England hatte sich im Urlaub in Portugal am Oberarm ein schwarzes Henna- Tattoo machen lassen. Nach einer Woche wurde es rot, erhaben und juckend.

Auffällig waren Blasen mit klarer gelber Flüssigkeit und goldene Krusten auf dem Hintergrund erythematöser Plaques. Man dachte an eine Staphylococcus aureus-Impetigo und verabreichte Antibiotika, nachdem man einen Wundabstrich genommen hatte. In der Kultur wuchs eine gemischte Hautflora; Staphylococcus aureus war jedoch nicht dabei. Nun nahm man nur noch eine Kontaktdermatitis an und behandelte mit topischen Steroiden. Nach einigen Monaten war die Entzündung komplett abgeheilt, ohne dass Narben zurückblieben. Herkömmliche Henna-Tätowierungen werden mit dem wenig allergenen Extrakt aus Lawsonia inermis hergestellt. In letzter Zeit wird allerdings häufiger Paraphenylendiamin zugesetzt, das die Färbung dunkler und haltbarer macht. In hohen Konzentrationen kann die Substanz zu einer Typ- 4-Hypersensitivität führen, die sich als leichtes Ekzem oder auch massive Blasenbildung äußern kann. Man behandelt mit oralen Antihistaminika und topischen potenten Steroiden. WE

Quelle:

Ip N et al.: Henna tattoo: infection or allergy? Lancet 383 (2014) 1436

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x