Junge Frau im Labor blickt durch ein Mikroskop, im Vordergrund und Hintergrund sind Pflanzen zu sehen.

Identifikation antimykotischer Phytotherapeutika

NATUR+PHARMAZIE 4/2023

Innovationen bei der Therapie der oralen Candidose

Hefepilze der Gattung Candida können im Falle einer Dysbiose der oralen Mikrobiota oder bei systemischer Immunschwäche infektiöses und sogar kanzerogenes Potenzial entwickeln. Arzneimittelresistenzen sind auch bei den standardmäßig eingesetzten Antimykotika ein zunehmendes Problem. Ein Review beschäftigte sich mit alternativen Therapieoptionen. Eine wachsende Anzahl an Studien zeigt den Effekt von Phytotherapeutika bei der Behandlung der oralen Candidose.

Eine aktuelle Studie präsentierte 34 Pflanzen, die die Biofilm-Aktivität von Candida spp. hemmen konnten. Beispielsweise hatten die aus Lavandula dentata, Satureja macrosiphon, Thymus vulgaris und Ziziphora tenuior gewonnen ätherischen Öle eine effektive antimykotische Wirkung. In einer weiteren Studie hatte die lokale Anwendung eines Granatapfelextrakt-Gels bei Patient:innen mit Prothesenstomatitis einen mit Miconazol-Gel vergleichbaren klinischen Effekt. Andere Studien zeigten, dass Mundspülungen mit Knoblauchextrakt, Ricinus communis und dem ätherischen Öl aus Cinnamomum zeylanicum ähnliche klinische Resultate bei der Behandlung der Prothesenstomatitis hatten wie die Anwendung von Nystatin. Einige Laktobazillen konkurrieren mit Candida spp. um Anheftungsorte und die Produktion sekundärer Metaboliten und regen die Produktion von gegen Mykosen gerichteten Interleukinen beim Wirt an.

Ein weiterer Hoffnungsträger für die Therapie der oralen Candidose ist die antimikrobielle photodynamische Therapie (aPDT). In einer Studie mit 21 Patient:innen mit HIV-Infektion wurde durch die aPDT C. albicans nicht nur vollständig eradiziert, sondern verhinderte auch das Auftreten eines Rezidivs innerhalb von 30 Tagen nach der Bestrahlung.

Ein portugiesisches Forschungsteam hat sich mit der Meereswelt als vielversprechender Ressource für die Entdeckung und Entwicklung neuer antimykotischer Wirkstoffe beschäftigt. Antimykotische Substanzen konnten z. B. aus einer Seegurken- und aus einer Schwammart extrahiert werden.

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