Viele CML-Patienten müssen dauerhaft Tyrosinkinasehemmer einnehmen. Wird die Medikation unterbrochen, droht ein Krankheitsprogress oder ein Rezidiv. Um die Therapieadhärenz zu steigern, bietet das US-Unternehmen registrierten Patienten die Teilnahme an einem Programm an, das in Form regelmäßiger Textnachrichten beispielsweise den Verschreibungsstatus aktualisiert oder an Nachbestellungen erinnert. Im Jahr 2016 erweiterte die Plattform ihren Service um ein interaktives, klinisch orientiertes Erinnerungssystem. Die Patienten erhalten hierbei auf ihr individuelles Krankheitsbild sowie ihre Medikation abgestimmte, personalisierte Informationen und haben zusätzlich die Möglichkeit, einen Pharmazeuten zu kontaktieren, um Rückfragen zu stellen oder Probleme zu besprechen. Nun prüften Wissenschaftler des Unternehmens, ob dieses bidirektionale Kommunikationssystem im Vergleich zu den herkömmlichen Textnachrichten die Tyrosinkinasehemmer-Therapieadhärenz von CML-Patienten verbessert. Das Studienkollektiv bildeten 279 Teilnehmer des unidirektionalen Erinnerungssystems, die sich im Verlauf für das intensive Coaching entschieden hatten, sowie 279 Kontrollen, die weiterhin lediglich Textnachrichten erhielten. Alle Betroffenen wurden über ein Jahr nachbeobachtet.
Das Ergebnis: Das interaktive Erinnerungssystem ging mit einer signifikanten Verbesserung der anhand der Medikamentenbesitzrate objektivierten Therapieadhärenz einher. Auch bezüglich weiterer Sekundärparameter, wie beispielsweise der Therapiedauer oder der Rate der Therapieabbrüche, erwies sich das intensive Betreuungssystem als vorteilhaft. Insgesamt standen nach einem Jahr allerdings nur noch 41 % aller Studienteilnehmer unter Medikation. Digitale Nachrichtentechnologien bieten einen einmaligen Ansatzpunkt, um das Gesundheitsverhalten von Patienten zu beeinflussen, schlossen die Forscher. Das Unternehmen arbeitet bereits an einer Weiterentwicklung seines digitalen Beratungsangebots zur Verbesserung des Krankheitsmanagements. LO