Wer bekommt Reflux?

NATUR+PHARMAZIE 4/2016

Interessante Gemeinsamkeiten der betroffenen Gruppe

Eine große norwegische Studie untersuchte prospektiv, welche Risikofaktoren für das Neuauftreten von Beschwerden der gas troösophageale Refluxerkrankung (GERD) bestehen.

Basis der Untersuchung war die HUNT-Studie (Nord-Trøndelag Health Study). Die Population des norwegischen Bezirkes Nord-Trøndelag umfasst 135 000 Einwohner, die als repräsentativ für die Gesamtbevölkerung des Landes gelten. Die prospektive populationsbasierte Studie wurde in drei Wellen durchgeführt (1984-1986, 1995-1997, 2006-2008) und evaluierte die Teilnehmer mittels Fragebögen, klinischer Untersuchungen und Blutentnahmen. In die nun veröffentlichte Auswertung flossen die Daten von über 29 000 Personen ein. Dabei wurden zwei Gruppen verglichen: Befragte, die bei Einschluss keine GERD-Symptome hatten und bei der zweiten Befragung Sodbrennen und saures Aufstoßen berichteten (Newonset- GERD, n=510); und Teilnehmer, die zu keinem Zeitpunkt entsprechende Beschwerden nannten (No-GERD, n=14 406). Zwischen beiden Befragungen lagen im Durchschnitt ca. elf Jahre. Zunehmendes Alter erhöhte das Risiko für New-onset-GERD um 1% pro Jahr. Bei Männern war das Risiko im Vergleich zu Frauen 19% geringer, Beschwerden zu entwickeln. Eine bessere Bildung senkte das Risiko ebenfalls (Odds Ratio 0,69). Zwischen BMI und dem Neuauftreten von GERD-Beschwerden fanden die Autoren eine „dosisabhängige“ Beziehung: Jede Zunahme des BMI um einen Punkt (=1 kg/m2) erhöhte das Risiko um 30%. Dabei war der Ausgangs-BMI irrelevant. Früheres und aktuelles Rauchen erhöhte die GERD-Gefahr für die Betroffenen ebenfalls (OR 1,37 bzw. 1,29). Auch das Beenden des Nikotinabusus war mit Sodbrennen & Co. assoziiert, aber nur wenn dabei auch der BMI um mindestens 3,5 anstieg. CB

Quelle:

Hallan A et al.: Risk factors ... Am J Gastroenterol 2015; 110: 393-400

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