Das zeigt eine Datenauswertung von mehr als 1.500 Patienten (medianes Alter 67 Jahre; 32 % Frauen), die aufgrund eines KHK-Verdachts mittels MPI-SPECT (Myocardial Perfusion Imaging-Single Photon Emission Computed Tomography) bzw. invasiver Koronarangiographie untersucht wurden. Zusätzlich wurde die IL-6-Konzentration im venösen Blut quantifiziert.
Bei 43 % der Patienten bestätigte die apparative Diagnostik den Verdacht „funktionell relevante KHK“. Diese Personen wiesen zwar signifikant höhere IL-6-Konzentrationen auf als die herzgesunden Probanden, bezüglich der diagnostischen Genauigkeit sowie der prädiktiven Leistungsfähigkeit erwies sich das Zytokin jedoch gegenüber der klinischen Einschätzung als unter legen. Die kumulative Zweijahres- Herzinfarktinzidenz betrug im Studienkollektiv 4,6 %, die Gesamtsterberate 4,8 % und die kardiovaskuläre Sterberate 2,6 %. Im Hinblick auf die letzten beiden Endpunkte erwies sich IL-6 als signifikanter und unabhängiger Prognoseindikator. Im Vergleich zu Patienten mit einer IL-6-Konzentration < 1,41 pg/ml erlitten Patienten mit ei-nem höheren Wert signifikant häufiger innerhalb von zwei Jahren einen Myokardinfarkt oder verstarben aufgrund einer kardiovaskulären bzw. anderweitigen Ursache. LO