An acht Krankenhäusern in den Niederlanden wurden 518 Patienten rekrutiert, die eine symptomatische proximale tiefe Venenthrombose am Bein erlitten und bereits ein Jahr lang regelmäßig elastische Kompressionsstrümpfe getragen hatten (mindestens sechs Tage pro Woche). Patienten mit PTS-Ereignis im ersten Jahr nach der Thrombose waren nicht eingeschlossen. 262 Patienten sollten ihre Kompressionsstrümpfe standardgemäß ein weiteres Jahr tragen, die anderen 256 ihre Strumpftherapie vorzeitig beenden. 84% der Patienten mit verlängerter Tragedauer hatten ihre Strümpfe weiterhin mindes - tens sechs Tage die Woche getragen. Ein postthrombotisches Syndrom entwickelten 19,9% der Patienten, welche die Kompressionsstrümpfe nur ein Jahr getragen hatten, gegenüber 13% der Teilnehmer mit fortgesetzter Therapie. Damit erreichte die verkürzte Therapie nicht die festgelegte Grenze für Nicht- Unterlegenheit (10%). Die Schwere der PTSEreignisse und die Lebensqualität unterschieden sich in beiden Gruppen nicht signifikant. Die Autoren empfehlen daher, beim Tragen der Kompressionsstrümpfe bei Patienten mit hohem Thromboserisiko bei der zweijährigen Therapiedauer zu bleiben. OH
Postthrombotisches Syndrom
Kompressionsstrümpfe sollten den ganzen Tag getragen werden
Zur Prophylaxe eines postthrombotischen Syndroms (PTS) sollten betroffene Patienten mindestens zwei Jahre lang elastische Kompressionsstrümpfe tragen. Da das PTSRisiko aber mit der Zeit sinkt, wurde kürzlich vorgeschlagen, die Tragezeit auf ein Jahr zu reduzieren. Einer aktuellen Studie zufolge ist das aber gar keine gute Idee.
Mol GC et al.: One versus two years of elastic compression stockings for prevention of postthrombotic syndrome ... BMJ 2016; 353: i2691