Minimale Resterkrankung prognostisch wertvoll
In einer großen Metaanalyse wurde nun versucht, die prognostische Aussagekraft der minimalen Resterkrankung (MRD) zu bewerten.
Daten von 8.098 Patient:innen aus 44 Studien dienten der Evaluation des progressionsfreien Überlebens (PFS). Zur Bestimmung des Gesamtüberlebens (OS) wurden 4.297 Patient:innen aus 23 Studien herangezogen. Verglichen mit verbliebener MRD-Positivität verbesserte sich nach Erreichen der MRD-Negativität das PFS (Hazard Ratio [HR] 0,33; p < 0,001) und das OS (HR 0,45; p < 0,001). Diese signifikant verlängerten Überlebenszeiten manifestierten sich unabhängig von jeweiligen Krankheitsparametern wie neu diagnostiziertes oder rezidiviertes/ behandlungsresistentes multiples Myelom (MM), Schwellenwerte der MRD, zytogenetisches Risiko und Stärke des klinischen Ansprechens zum Zeitpunkt der MRD-Messung. Daher erfüllt der MRD-Wert alle Voraussetzungen, um als klinisch wertvoller, prognostischer Surrogat-Biomarker für das PFS und OS genutzt zu werden. Da der Zugang zu hochsensitiven Assays zur Bestimmung des MRD-Werts nicht überall gegeben ist, empfehlen die Autoren eine Sensitivitätsschwelle von 10-5, um die universelle Anwendung zu gewährleisten. VW
Quelle: Munshi et al.: A large meta-analysis establishes the role of MRD negativity in long-term survival outcomes in patients with multiple myeloma. Blood Adv 2020; Dec, 8;4 (23): 5988-99
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