Dem Spurenelement Selen wird bei der Prävention und Therapie von Tumor- erkrankungen sowie bei der Behandlung der autoimmunen Entzündung der
Schilddrüse (AIT) eine wichtige Rolle zugesprochen. Bei beiden Erkrankungen scheinen die Patienten meist unter einem Selenmangel zu leiden, der die Schwere der Krankheit sowie deren Prognose beeinflussen könnte.
Zahlreiche Studien zeigen, dass ein permanenter Selenmangel das Risiko einer Krebserkrankung erhöhen kann. „Ist der Krebs ausgebrochen, haben Patienten oftmals erst recht einen niedrigen Selenspiegel“, erklärte Sabine Matthei, Hannover. Da Selen unterschiedliche Aufgaben innerhalb der körpereigenen Abwehr erfüllen muss, seien die Reserven schnell erschöpft. Bei Tumorpatienten könne oxidativer Stress im Blut nachgewiesen werden, der sich unter einer Chemo- und Strahlentherapie noch verstärke.
„Das Ziel der begleitenden Natriumselenit-Therapie besteht darin, den Selenspiegel über die gesamte Therapiephase sowie darüber hinaus auf einem optimalen Niveau zu halten“, so Matthei. Nur so könne die körpereigene antioxidative und immunogene Abwehr optimal arbeiten. In der Nachsorge sollte durch Natriumselenit vor allem das Immunsystem gestärkt sowie die Lebensqualität verbessert und der Entwicklung eines neuen Tumors vorgebeugt werden.
Dann ging Matthei auf die Schilddrüse ein und betonte, dass die Schilddrüse das selenreichste Organ des Körpers sei und daher besonders empfindlich auf Selenmangel reagiere: Zum einen schützten selenabhängige Enzyme das Gewebe während der Hormonproduktion vor Eigenzerstörung, zum anderen sorgten die Dejodasen dafür, dass die gebildeten Schilddrüsenhormone vom Körper überhaupt genutzt werden können.
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