Typ-2-Diabetes

NATUR+PHARMAZIE 10-11/2014

Speicherfett (weißes Fett) ist in die Pathophysiologie involviert

Der Diabetes ist nicht nur eine Krankheit des Kohlenhydratstoffwechsels; auch das Speicherfett (weißes Fett) ist in die Pathophysiologie involviert.

Die Aufrechterhaltung der normalen Fettgewebsfunktionen ist unabdingbar für die Insulinsensitivität des Körpers und für die Energie-Homöostase. Die hormonsensitive Lipase (HSL), codiert vom Gen LIPE, ist eine intrazelluläre Lipase, die verschiedene neutrale Lipide verarbeitet. HSL wird fast überall exprimiert. Um der Rolle von Mutationen auf die Spur zu kommen, sequenzierte man zwölf Gene des Lipolyse- Stoffwechselwegs. Dabei stieß man auf eine neue Frameshift-Mutation von LIPE. Bei heterozygoten Trägern der Mutation ist das Enzym weniger aktiv, bei homozygoten fehlt es völlig. Das führt aber nicht zur Anhäufung von Fett, wie man meinen möchte, sondern zum Gegenteil. Es wird weniger Fett gespeichert, man findet ektope Speicherung und es kommt zu einer Entzündung des Fettgewebes. Parallel dazu werden auch andere Gene herunterreguliert; in der Folge entwickeln sich diabetogene Veränderungen. Viele Funktionen von HSL sind offenbar noch unbekannt. Stimulation von HSL führt zur Besserung einer Dyslipidämie und einer Glukoseintoleranz. Hier zeichnet sich ein neuer Ansatzpunkt für eine Diabetestherapie ab, die den Fettstoffwechsel zum Ziel hat. WE

Quelle:

Albert JS et al.: Null mutation in hormone-sensitive lipase gene and risk of type 2 diabetes. N Engl J Med 370 (2014) 2307-2315

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