Reife Beeren des schwarzen Hollunders (Sambucus nigra).

Hilfe bei Virusinfekten

NATUR+PHARMAZIE 5/2023

T-Zell-Immunantwort profitiert von Polysacchariden des Schwarzen Holunders

Bei viralen Infektionen reduziert der Schwarze Holunder (Sambucus nigra) sowohl die Schwere der Symptome als auch die Erkrankungsdauer. Das zeigten in der Vergangenheit einige randomisierte, Placebo-kontrollierte klinische Studien. Der zugrunde liegende Mechanismus ist allerdings bislang nicht vollständig geklärt. Diskutiert werden zwei mögliche Wirkprinzipien: direkte antivirale, also die Virusreplikation verhindernde, und immunmodulatorische Eigenschaften der in S. nigra enthaltenen Stoffe.

Den sekundären Pflanzenstoffen im Schwarzen Holunder ist seine kurzfristige, direkte antivirale Wirkung zu verdanken. Die Evidenz zeigt, dass S. nigra neben den Polyphenolen auch Polysaccharide enthält. Diese Mehrfachzucker können das Immunsystem über die Aktivierung von Makrophagen stimulieren und modulieren und damit könnten sie einen länger anhaltenden Effekt gegen Viren haben.

Im Rahmen einer aktuellen In-vitro-Analyse, an der u. a. Wissenschaftler:innen des Universitätsklinikums Erlangen und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg beteiligt waren, wurden die immunmodulatorischen Wirkprinzipien des Schwarzen Holunders genauer untersucht. Das gängige Verfahren zur Herstellung vieler Präparate mit S. nigra ist die Alkoholextraktion. Ein großer Teil der im Schwarzen Holunder enthaltenen Polysaccharide geht durch diese Methode allerdings verloren. Deshalb verglichen die Forschenden die immunmodulatorischen Eigenschaften zweier Extrakte, nämlich die eines durch Ultrafiltration gewonnenen Wasserextrakts und der darin enthaltenen Polysaccharide mit denen eines herkömmlichen Ethanolextrakts.

Dendritische Zellen: Effektive Abwehr von Krankheitserregern

Für das Auslösen einer spezifischen antiviralen Immunantwort sind dendritische Zellen (dendritic cells, DC) unentbehrlich. Sie sind in der Lage, naive T-Lymphozyten zu aktivieren. DC verbinden das angeborene mit dem adaptiven Immunsystem und unter physiologischen Bedingungen befinden sich unreife DC in peripheren Geweben und warten auf die Konfrontation mit Krankheitserregern, einschließlich Viren.

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