Probleme beim Tablettenschlucken können zu Adhärenzprobelmen führen. Wie hilfreich eine gute Technik beim Tabletten schlucken sein kann, zeigte eine Studie am Heidelberger Universitätsklinikum: 151 gesunde Probanden im Alter von 18 bis 85 Jahren mussten dazu Medikamente in verschiedener Größe und Darreichungsform oral zu sich nehmen. Im ersten Teil des Experimentes ohne Anleitung, dann nach Vorgabe der Wissenschaftler. Dafür gaben sie den Probanden zwei unterschiedliche Techniken vor: Der „Tabletten-Flaschen-Trick“ und der „Kapsel- Nick-Trick“. Ergebnis: knapp 70% der Probanden kamen mit den genannten Techniken bei der Einnahme deutlich besser zurecht als mit den eigenen individuellen Schlucktechniken. Und neun von zehn Testpersonen hatten dank der beiden Vorgehensweisen selbst mit großen oralen Arzneiformen keine Schwierigkeiten mehr.
Ihre Kompetenz unter Beweis stellen Apotheken, die bei der Abgabe vor allem größerer Tabletten eine spezielle Beratung zur Einnahmetechnik anbieten. Dabei kann ein Handout mit einer ausführlichen Beschreibung zu den beiden Techniken ausgegeben werden.
Der „Tabletten-Flaschen-Trick“: Eine Plastikflasche wird mit Wasser gefüllt, die Tablette auf die Zunge gelegt und die Lippen dicht um die Flaschenöffnung geschlossen. Dann wird mit Hilfe von Saugbewegungen getrunken, wobei Tablette und Wasser in einem Zug hinuntergeschluckt werden. Der Kopf ist dabei leicht nach hinten geneigt. Die Kunststoffflasche muss sich beim Trinken zusammenziehen.
Der „Kapsel-Nick-Trick“: Die Kapsel wird auf die Zunge gelegt, dann wird ein ordentlicher Schluck Wasser genommen und zunächst im Mund gehalten. Danach wird der Kopf nach vorne geneigt, das Kinn soll sich leicht in Richtung Brustkorb bewegen. Zuletzt werden mit dem solchermaßen nach vorne geneigten Kopf Wasser und Kapsel hinuntergeschluckt. ct