Für 26.522 Teilnehmer aus den Jahren 2006 bis 2014 lagen vollständig ausgefüllte Fragebogen des Diabetes-Risikochecks – einer modifizierten Form des FINDRISC (siehe Seite 11) – vor. Neben Geschlecht, Alter, genetischer Disposition, Hypertonus- und Hyperglykämie-Anamnese sowie Lebensstil wurden BMI, Bauchumfang, Blutdruck und Blutzucker abgefragt bzw. gemessen. Menschen mit bekannter Diabetes- Diagnose konnten außerdem ihren HbA1c bestimmen lassen.
Im Schnitt hatten 19,2% der Teilnehmer angegeben, an Typ-2-Diabetes zu leiden. Dieser Anteil war über die Jahre bemerkenswert angestiegen: 2006 waren es noch13,3%, in 2014 bereits 21,7%. Unter den Menschen mit Typ-2-Diabetes lag die Prävalenz von Übergewicht und Adipositas bei 69,2%, mehr als 40% gaben an, sich nicht regelmäßig körperlich zu bewegen, und mehr als 15% gaben unvorteilhafte Ernährungsgewohnheiten zu Protokoll. 69,9% der Menschen mit Typ-2-Diabetes wiesen erhöhte Blutdruckwerte auf oder berichteten die Einnahme antihypertensiver Arzneimittel. Und auch die Blutzuckerkontrolle war häufig nicht ausreichend: Nahezu die Hälfte der Typ-2-Diabetiker (46,3%) wies einen HbA1c über 7% auf.
Fazit der Autoren: Trotz großer Anstrengungen sind wichtige Aspekte für Progression und Komplikationen des Typ-2-Diabetes nach wie vor nicht gut kontrolliert. Um Verbesserungen beim Disease-Management zu erreichen, muss die Therapie der Typ-2-Diabetes daher weiter optimiert werden. MW