Wissenschaft

NATUR+PHARMAZIE 6-7/2014

Übergewicht: Was der BMI aussagt

Alle Welt nutzt den Body Mass Index, um damit das (Über-) Gewicht von Menschen und dessen gesundheitliche Relevanz abzuschätzen. Und das Körperfett?

Ein gewisser Ancel Keys hat im Jahre 1972 den Quételet’s Index zur epidemiologischen Beurteilung von Übergewicht benutzt. Säter wurde der Index umbenannt in BMI. Der Autor warnte schon damals, dass dieser Parameter nicht für die Einschätzung von Individuen geeignet sei. Eine italienische Arbeitsgruppe überprüfte jetzt, inwieweit der BMI tatsächlich etwas über die Körperzusammensetzung aussagt. Sie nutzten dazu die Daten einer Studie mit 103 übergewichtigen Probanden, in welcher der Effekt einer zweimonatigen Diät auf Körperkomposition und Stoffwechsel getestet wurde. Bestimmt wurden Körperfett (mittels DEXA-Scan), der Körperbau, die Körperzusammensetzung mittels Bioimpe- danzanalyse und eine Reihe von Laborwerten. Nach den Analysen hat der BMI keinen guten Vorhersagewert für die mit DEXA bestimmte Fettmasse. Bessere Marker waren die Ergebnisse der Bioimpedanzanalyse und der Bauchumfang. Die Ermittlung des Vorhersagewertes des BMI für die Fettmasse waren nach der Formulierung der Autoren so zuverlässig wie das Werfen einer Münze. WE

GUT ZU WISSEN

Bis zu einem BMI von 18,5 kg/m2 spricht man von Untergewicht, bis 25 kg/m2 liegt Normalgewicht vor. Übergewicht umfasst BMI-Werte zwischen 25 und 30 kg/m2, eine Adipositas Grad I liegt bei BMI-Werte von 30 bis 35 kg/m2 vor, Grad II über 35 kg/m2.

Quelle:

Donini LM et al.: How to estimate fat mass in overweight and obese subjects. Int J Endocrinol 2013:285680 (Epub)

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