Zunächst wird abgeklärt, bei welchen Anlässen und an welchen Körperstellen der Patient besonders schwitzt und wie sehr ihn das beeinträchtigt. Wichtig ist es, dem Betroffenen klar zu machen, dass es sich dabei um einen natürlichen - wenn auch verstärkten - , aber keinesfalls um einen krankhaften Vorgang handelt. Allerdings ist ausreichend Ersatz von Flüssigkeit und Mineralien notwendig. Bei der Behandlung können neben topischen Antitranspiranzien wie Aluminiumchlorid-Hexahydrat (20%) auch Betablocker oder Propathelin (antimuskarinische Wirkung) helfen. Sind Ängste ein bedeutender Grund für das vermehrte Schwitzen, können kognitive Verhaltenstherapien und Biofeedback eingesetzt werden. Auch Iontophorese scheint das Problem zu mildern, zumindest bei palmarer und plantarer Hyperhidrose. Bei axillären Schweißattacken hilft vielen Betroffenen die Injektion von Botulinumtoxin, die aber alle sechs bis neun Monate wiederholt werden muss. In sehr schweren Fällen und wenn alle anderen Therapieoptionen versagt haben, kann eine thorakoskopische Sympathektomie in Betracht gezogen werden. (EH)
Meist nicht krankhaft
NATUR+PHARMAZIE 11/2005
Was tun, wenn der Schweiß in Bächen rinnt?
Ratschläge, wie man Patienten mit belastender Hyperhidrose helfen kann, kommen aus Großbritannien.
Quelle: Piercy, J: Hyperhidrosis, Zeitschrift: BRITISH MEDICAL JOURNAL, Ausgabe 330 (2005), Seiten: 1127