Lungenkrebs

NATUR+PHARMAZIE 10-11/2014

Welche Bedeutung hat radioaktives Radon auf die Lungengesundheit?

Radon ist nach dem Rauchen die zweithäufigste Ursache von Lungenkrebs. In Europa wird es für 9% der Todesfälle durch die maligne Lungenerkrankung verantwortlich gemacht.

Das radioaktive Gas wird in mehr oder weniger großem Ausmaß vom Untergrund freigesetzt. Es erreicht im Haus mehr oder weniger konstante Konzentrationen. Verdünnt wird das Gas durch den permanenten Luftaustausch durch Fensterritzen und Mauerspalten. Bei der Bemühung um Energieeinsparung werden solche Undichtigkeiten nach besten Kräften bekämpft. Resultat ist ein wärmeres Haus mit einer höheren Radon-Konzentration. Britische Forscher errechneten für die Verhältnisse in ihrem Land, dass eine Verbesserung der Dichtheit der Häuser (ohne eine gezielte Ventilation) die Radon-Werte um 56,6% erhöhen würde. Daraus würden (mit einer Latenzzeit von 20 bis 30 Jahren) zusätzliche 278 Todesfälle an Lungenkrebs pro Jahr erwachsen. Mit effizienten Belüftungssystemen mit Wärmerückgewinnung könnte das Risiko wiederum gesenkt werden. Die Autoren halten es für notwendig, dass sich die Behörden Gedanken über die Gesamtbilanz der Auswirkungen von Energieeinsparmaßnahmen auf die Gesundheit der Menschen machen. IA

Quelle:

Milner J et al.: Home energy efficiency and radon related risk of lung cancer: modelling study. BMJ 348 (1 Feb 2014) 13

ICD-Codes: C34.9

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