Langzeitbeobachtung von Fieberkrämpfen

NATUR+PHARMAZIE 9/2008

Welche Kinder entwickeln Rezidive?

Bei ungefähr zwei bis 5% aller Kinder ereignen sich Fieberkrämpfe, am häufigsten zwischen dem sechsten Monat und dem fünften Lebensjahr mit einem Gipfel im dritten Jahr. Fieberkrämpfe treten zwar familiär gehäuft auf, ihr Entstehungsmechanismus ist aber im Detail noch nicht geklärt. In Thessaloniki wurde jetzt untersucht, ob und welche Risikofaktoren für das erstmalige sowie das wiederholte Auftreten eines Rezidivs existieren.

In die Auswertung gingen die Daten von 260 Kindern mit Fieberkrampf ein, die anschlie­ßend über durchschnittlich 4,3 Jahre be­obachtet worden waren. Das mediane Alter beim ersten Fieberkrampf lag bei 16,5 Monaten. Ein hoher Anteil von 40,4% aller Kinder erlitt wäh­rend der Nachbeobachtung erneut einen Fieberkrampf – Mädchen und Jungen nicht signifikant unterschiedlich häufig. Bei zwölf Kindern bestanden nach dem ersten Anfall EEG-Veränderungen (generalisierte Spikes und Waves in acht, einseitige paroxysmale Aktivität in vier Fällen).

Es ergaben sich folgende signifikante prognostische Faktoren für ein erstes Fieberkrampfrezidiv: Es ereignete sich signifikant häufiger bei Kindern, deren erster Krampf in sehr jungem Alter (≤ 18 Monaten) und in derselben Krankheitsperiode aufgetreten war, sowie bei Kindern, deren Mütter in der Kindheit selbst Fieberkrämpfe entwickelt hatten. Weitere signifikante Faktoren waren perinatale Komplikationen, häufige Fiebererkrankungen (> 6-8/Jahr), fokaler Krampfbeginn und niedriges Fieber vor dem ersten Anfall

(≤ 38,9° C). Eine positive Epilepsie-Familienanamnese hatte dagegen keinen wesentlichen Einfluss auf das Auftreten von Fieberkrampfrezidiven.

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