Die Autoren screenten öffentliche Register in der Region Houston, Texas. Man schloss alle Einlingsschwangerschaften zwischen 2011 und 2014 ein und korrelierte das Auftreten von GDM und auffälligen HbA1c-Werten über die Postleitzahl der Schwangeren mit der Anzahl der im Umkreis befindlichen Supermärkte und Fast-Food-Restaurants. Man fand über 10 000 Schwangere in 132 PLZ-Gebieten mit durchschnittlich 88 Fast-Food-Filialen und 32 Supermärkten pro 100 000 Einwohner. Schwangere, die in einer Region mit überdurchschnittlich vielen Filialen von McDonald’s, Burger King & Co. wohnten, hatten ein um 63% erhöhtes Risiko, einen GDM zu entwickeln. Die erhobenen HbA1c-Werte korrelierten ebenfalls signifikant: Je mehr Nahrungsmittelangebot, desto häufiger GDM. Die Ergebnisse sind wahrscheinlich nicht zu verallgemeinern, denn über 80% der Schwangeren waren Hispanics und wiesen eine geringe Bildung und niedriges Einkommen auf. Zudem muss gefragt werden: Siedeln sich Fast-Food-Ketten an, weil sich die Menschen schlecht ernähren, oder essen die Menschen ungesund, weil es so viele Burger Kings gibt? CB
Gestationsdiabetes & Geographie
Wohnort entscheidet über HbA1c
Gestationsdiabetes (GDM) ist eine der häufigsten Schwangerschaftskomplikationen. Ob das Risiko hierfür von der Supermarktund Fast-Food-Restaurant-Dichte in der Nachbarschaft abhängt, wurde nun in der viertgrößten US-Stadt untersucht.
Gut zu wissen
Hypoglykämie unterschätzt
Schwere Hypoglykämien erleiden Diabetiker wahrscheinlich häufiger als in randomisiert- kontrollierten Studien berichtet – in einer Kohortenstudie mit 917 440 Patienten im Schnitt 1,4 bis 1,6 Mal jährlich. Risikofaktoren waren höheres Alter, chronische Nierenerkrankung, kardiovaskuläre Erkrankungen, Depression, höhere HbA1c-Werte sowie Insulin-, Inkretinmimetika- und Betablocker- Therapie.
Kahr MK et al.: Geospatial analysis of food environment demonstrates associations with gestational diabetes. Am J Obstet Gynecol 2016; 214: 110.e1-9