Trotz 1500 Mutationen und komplexer Pathogenese hat sich die Prognose der Patienten mit zystischer Fibrose (CF, Mukoviszidose) über viele Jahre stetig verbessert. So hat ein heute geborenes Baby mit CF eine gute Chance 50 Jahre und älter zu werden.
Die zystische Fibrose ist mit ca. 1 : 3000 Geburten in Nordeuropa am häufigsten. Ursache sind Mutationen des CFTR-Gens. Der „cystic fibrosis transmembrane conductance regulator“ wird in vielen Epithel- und Blutzellen exprimiert. Obwohl er v. a. als Cl–-Kanal fungiert, spielt er viele andere Rollen, z. B. Inhibition eines Na+-Kanals, Regulation von ATP-Kanälen und des intrazellulären Vesikeltransports u. a. m. Der CFTR ist am Bikarbonat-Cl–-Austausch beteiligt (wichtig für die Löslichkeit luminaler Muzine).
Relevanz der Mutationen?
Man kennt über 1500 CFTR-Mutationen in fünf Klassen, doch nur bei wenigen auch die Bedeutung. Fehlen von Phenylalanin an Position 508 (Klasse II) ist für ca. zwei Drittel aller mutierten Allele in Nordeuropa verantwortlich. Keine andere Veränderung ist häufiger als ca. 5%. Pankreas-Insuffizienz ist eng mit Klasse I- bis -III-Mutationen assoziiert, doch Variabilität des genetischen Hintergrunds führt zu schwacher Genotyp-Phänotyp-Assoziation, v. a. im Hinblick auf die Lunge.
Hinter zahlreichen Symptomen kann eine CF stecken
Zahlreiche Symptome, die vom Neugeborenen- bis zum Erwachsenenalter auftreten können, sollten u. U. eine diagnostische Abklärung auslösen. Dazu gehören u. a. positive Familienanamnese, salzig schme-ckende Haut, Trommelschlegelfinger, Husten mit Sputumproduktion, dauerhafte Infiltrate im Röntgen-Thorax, Gedeihstörung, chronische Diarrhö, aufgedehntes Abdomen, Cholestase, S.-aureus-Pneumonie, chronische Pansinusitis oder Nasenpolypen, Steatorrhö, allergische bonchopulmonale Aspergillose, idiopathische rezidivierende Pankreatitis, Pfortaderhochdruck und verzögerte Pubertät.
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