Frühgeburten

Gyn-Depesche 6/2015

Fischöl kann Schwangerschaft nicht verlängern

Omega-3-Fettsäuren bremsen die Synthese von Prostaglandinen und könnten so theoretisch einer Frühgeburt entgegenwirken. Eine Metaanalyse randomisierter Studien brachte jedoch keinen Hinweis auf eine präventive Wirkung.

Eine umfangreiche Datenbankanalyse ergab nur zwei randomisiert-kontrollierte Studien, in denen insgesamt 1080 Schwangere nach einer oder mehreren vorherigen Frühgeburten eine prophylaktische Omega-3-Supplementierung oder Plazebo erhielten.
Die Rate der Frühgeburten vor der 37. SSW unterschied sich in der Verumgruppe nicht signifikant von der in der Plazebogruppe (34,5 versus 39,8%). Gleiches galt für Frühgeburten vor der 34. SSW (12,0 versus 15,4%). Allerdings verging bei Frauen, die Omega-3-Fettsäuren einnahmen, im Schnitt mehr Zeit von der Randomisierung bis zur Entbindung (132 versus 128 Tage). Auch das Geburtsgewicht lag im Mittel rund 100 Gramm höher als in der Plazebogruppe. Das Gestationsalter bei der Entbindung sowie die Raten neonataler Komplikationen wie nekrotisierende Enterokolitis, Sepsis oder Tod waren dagegen in beiden Gruppen etwa gleich hoch.
Offensichtlich kann also eine Omega-3-Supplementierung das Risiko einer wiederholten Frühgeburt nicht senken. CW
Quelle:

Saccone G et al.: Omega-3 supplementation to prevent recurrent preterm birth: a systematic review and metaanalysis of randomized controlled trials. Am J Obstet Gynecol 2015; 213: 135-40

ICD-Codes: P07.3

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